Philosophicum zum Thema Lieben und lieben lassen - 2025
Beim diesjährigen Philosophicum dreht sich alles um die Liebe - und besonders darum, wie Beziehungen heute aussehen, was die Liebe damals und auch heute ausgemacht haben. Die Philosophin Ariadne von Schirach wird darüber in einem offenen Podiumsgespräch reden - mitdenken und mitdiskutieren ist gefragt!
Vertrauen und Begehren in Zeiten der Selbstoptimierung
Lieben ist nicht immer leicht – in spät-modernen Zeiten erst recht nicht. Selbstoptimierung, Kapitalisierung und Pornographisierung der Liebe machen aus ihr einen Wettkampf um Likes und Swipes, bei dem diejenigen gewinnen, die das bessere Produkt – also das bessere Selbst – verkaufen können. Der Neid auf die Schöneren, Größeren und Reicheren wiederum führt zu Selbst-, Frauen- und Männerhass und der Aufgabe von Liebes-Beziehungen als realistischen Lebensentwürfen. Ob es auch anders gehen kann, wird beim diesjährigen Philosophicum unter dem Titel „Lieben und lieben lassen“ zum Thema gemacht.
Die Philosophin und Schriftstellerin Ariadne von Schirach möchte dagegen ein ganzheitliches Verständnis von Liebe entwerfen und fragt: Wie können wir das Umfassende und Verbindende der Liebe wiedergewinnen? Wie sieht eine solche Liebe aus? Und wie lässt sich die Liebe in unseren Beziehungen, zu uns selbst, zu anderen und zur Welt, in eine lebbare Form bringen? – Fragen der Lebenskunst, denen die bekannte deutsche Denkerin praktisch-philosophisch nachgeht. Dabei versucht sie auch, Konzepten wie einem antiken Verständnis von Liebe und Beziehungsformen wie Ehe neue Bedeutung zu geben.
Auf einen kurzen Impuls folgt ein von Hans-Walter Ruckenbauer moderiertes offenes Podiumsgespräch mit Valentin Fraß und Maria Pasaricek.
Die Veranstaltung findet am 20. Mai 2025 um 19:00 in der Leechgasse 24, 8010 Graz statt.
Kooperation des Instituts für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät mit der Katholischen Hochschulgemeinde Graz
Verstörende Berichte über Femizide und Gewalt gegen Frauen sind seit geraumer Zeit Teil des öffentlichen und medialen Diskurses. Dabei rückt jene Form von Gewalt in den Blick, die auf Frauen abzielt, gerade weil sie Frauen sind. Michaela Gosch (Frauenhäuser Steiermark), Sabine Felder-Zeiringer (Polizei Graz) und Daniel Pachner (Universität Graz) diskutierten beim diesjährigen Philosophicum Hintergründe und Motive solcher Gewalt. Die Machtlosigkeit der Betroffenen und notwendige Maßnahmen, um Gewaltspiralen zu durchbrechen, standen im Mittelpunkt der Überlegungen.
Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Institut für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde Graz
Di., 16. Mai 2023 um 19:00 Uhr im Vortragssaal der Katholischen Hochschulgemeinde Graz, Leechgasse 24, 8010 Graz.
Zum Artikel der Uni Graz: Beziehungen zwischen Hass und Scham (15.5.2023)
Rückblick
Verstörende Berichte über Femizide und Gewalt gegen Frauen sind seit geraumer Zeit Teil des öffentlichen und medialen Diskurses. Zu einer Form von Gewalt, die auf Frauen abzielt, gerade weil sie Frauen sind, diskutierten beim diesjährigen Philosophicum Michaela Gosch (Frauenhäuser Steiermark), Sabine Felder-Zeiringer (Polizei Graz) und Daniel Pachner (Universität Graz). Die Erfahrungen aus der polizeilichen und der Sozialarbeit mit Betroffenen waren dabei ebenso Thema wie philosophische Überlegungen darüber, was von Gewalt geprägte Beziehungen ausmacht. Ein besonderes Augenmerk legten die Diskutierenden auf die schwierige Lage der Betroffenen und die Arbeit mit ihnen, die große Sensibilität erfordert. Auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie mögliche Präventionsmaßnahmen wurden eingehend erörtert.
Am Ende der Veranstaltung stand der Appell, nicht wegzuschauen, sondern Zivilcourage zu zeigen und Anzeige zu erstatten, wenn einem Gewalt zu Ohren kommt.
Institut für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde Graz
Beim PHILOSOPHICUM 2022 ging es um Berührung, Verletzlichkeit und die Frage, inwiefern es zu Halt in der Berührung kommt oder inwiefern Halt gerade verloren gehen kann.
Eine Podiumsdiskussion mit
Zum Thema diskutierten die Philosophinnen Anna König und Julia Meer mit Elisabeth Lienhart, der Leiterin des Krisenmanagements der Diözese Graz-Seckau, und mit Eva Hysa, die der Abteilung für Kinder, Jugend & Familienarbeit der Caritas Steiermark vorsteht. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Reinhold Esterbauer.
Zum Inhalt
Das sogennante "Social Distancing" hat nicht erst durch Corona in der Gesellschaft Einzug gehalten, doch die Pandemie hat es von einem Tag auf den anderen zu einer für alle Menschen spürbaren und befremdlichen Realität werden lassen. Ebenso hat es das Phänomen der Berührung neu bewusst gemacht. Berühren und Berührt-Werden erzeugen Nähe, können aber auch verletzen. So fördert Berührung die Heilung von schmerzlichen Verletzungen und schützt vor Einsamkeit und Haltlosigkeit. Zugleich ist sie aber auch ein Indikator für die Vulnerabilität menschlicher Existenz, da das permanente Nicht-Berührt-Werden und die ungewollte Distanz zu anderen Menschen Schmerz und Leid auslösen.
DIe vielfältigen Dimensionen von Berührung treiben Philosophie und Theologie gleichermaßen um. Interkulturelle, leibphänomenologische und kunstwissenschaftliche Zugänge können den Blick weiten und neue Denkimpulse sowie Anhaltspunkte für den menschlichen Umgang miteinander geben.
Veranstalter: Institut für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät in Kooperation mit der KHG Graz.
Rückblick
Das gelungene Gespräch zwischen Wissenschaft und Praxis zeigte einmal mehr, wie wichtig der Austausch zwischen konkreter Erfahrung und Theoriebildung ist.
Das diesjährige „PHILOSOPHICUM“, veranstaltet vom Institut für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät und der Katholischen Hochschulgemeinde Graz, stand unter dem Titel „Halt. Durch Berührung?“. Dass leibliche Nähe, besonders in schwierigen Situationen nicht nur Halt geben, sondern auch die eigene Integrität verletzen kann, wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und in den Impulsreferaten vor dem Hintergrund von Lockdown und Abstandsregeln erörtert.
Diskussionsteilnehmer:innen am Podium:
Marie-Christin Hinteregger, Klinische Psychologin
Wolfgang Kröll, Intensivmediziner
Klaus Wegleitner, Soziologe
Moderation: Hans-Walter Ruckenbauer
Die Covid-19-Pandemie hat zu radikalen Eingriffen in die Gesundheitsversorgung und das soziale Leben geführt. Im Philosophicum denken wir aus einer ethischen Perspektive über die Frage der Deutungsmacht in der Krise nach. Die einseitig virologische Sicht auf Gesundheit steht dabei genauso auf dem Prüfstand wie die Vertretbarkeit von Einschränkungen der Grundfreiheiten oder der Zufluss und Mangel an Solidarität im Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen. Denkanstöße für ein verantwortungsvolles Leben mit dem Virus lenken die biopolitische Reflexion auf die Zumutungen der Zukunft.